Evolutionäre und revolutionäre
Veränderungen
Für eine erfolgreiche Veränderungsarbeit lohnt
es sich, zwischen Veränderungen erster und zweiter
Ordnung zu unterscheiden. Bei Veränderungen
erster Ordnung erfolgt lediglich eine inkrementelle
Veränderung der Arbeitsweise einer Organisation ohne
grundlegende Veränderung der vorherrschenden Rahmenbedingungen
oder des dominanten Problemlöseschemas. Anders beim Wandel
zweiter Ordnung: Hier ergeben sich grundlegende Änderungen
der Arbeitsweise und Rahmenbedingungen der Organisation.
Veränderungen erster Ordnung sind mit evolutioären
Veränderungen vergleichbar, wohingegen radikale und
revolutionäre Veränderungsprozesse den Veränderungen
zweiter Ordnung zuzuordnen sind. Daraus ergeben sich entsprechende
Unterschiede in der Gestaltung des Wandels ...

Organisatorische Verhaltensmuster
Das Phasen-Modell der Veränderung nach
Schmidt-Tanger
Mit der Frage, wie die Erreichung des höheren
Leistungs- niveaus konkret vonstatten geht, befasst
sich eine Vielzahl von
Untersuchungen. Die Übertragung von Verhaltens-
mustern der Einzelpersonen auf die Organisation im
Sinne eines
Personenbündnisses ergibt sechs typische Phasen,
wie eine Veränderung vom Akteur durchlebt wird.
Dem Schock oder der Überraschung folgen zuerst
die Verneinung, dann die rationale Einsicht und die
emotionale Akzeptanz. Über das Ausprobieren kommt
es zur Erkennt- nis und Integration. Während der
sechs Phasen bewertet der Akteur seine eigene Kompetenz
stark
unterschiedlich.
Ein Problem dieses Ansatzes liegt darin, dass er sich
ein- seitig auf Akteure fokussiert, denen der Wandel „passiert“.
Zudem wird das Dilemma vernachlässigt, dass verschied-
ene Akteure einer Organisation sich in ganz verschiedenen
Wahrnehmungszuständen oder -phasen befinden
können.
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